11. Juni 2012

Heilung


"Heilung ist der Prozess, bei dem ihr alles akzeptiert und das Beste wählt."
(Gespräche mit Gott - Buch 1, Neale Donald Walsch)

Ich denke was wir lernen müssen, ist, nicht so schnell zu urteilen. Wir bilden und ein Urteil über alles und jeden - obwohl wir oftmals weder Hinter- noch Beweggründe für ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Situation kennen.

Besonders bewusst ist mir dies geworden, als ich vor ein paar Wochen mit meinem Freund frühstücken war. Immer, wenn wir das tun, nehme ich mein eigenes Brot mit, da ich kein Gluten vertrage, das sich in fast allen konventionellen Backwaren befindet. Neben uns am Tisch fing eine Frau damit an, sich so laut, dass ich es kaum überhören konnte, bei ihrer Freundin darüber beschweren, dass ich das Brot mit in den Laden gebracht habe. "Wie kann man nur so blöd sein... Oh Gott...guck doch mal, was die da auf dem Tisch liegen hat!"

Natürlich habe ich mich furchtbar darüber aufgeregt, wie die Frau über mich gesprochen hat und dann noch in dieser Lautstärke...gesagt habe ich nichts...aber gerade da ist mir bewusst geworden, dass ich im Grunde oft das Selbe tue. Ich urteile über Menschen, Situationen etc., ohne zu wissen, was dahinter steckt.

Ich denke genauso verhält es sich auf einer höheren Ebene. Wir bilden Urteile...wir sagen, das ist schlecht, das ist traurig, das ist nicht richtig. Abgesehen davon, dass 'Richtig' und 'Falsch' doch sehr relative Begriffe sind, sollten wir damit beginnen, alles was ist, als Bruchteil des Ganzen zu betrachten, ohne das wir nicht die Wahl hätten. Ohne Schatten kein Licht. Wenn wir also alles akzeptieren als das was es ist, können wir uns für das eine oder das andere Entscheiden, im optimalsten Fall für "Das Beste".

Ich denke diese Form von Loslassen, Loslassen von den eigenen Urteilsmustern, von der Vorstellung im Recht zu sein - gerade das Erlernen dieser Akzeptanz ist eine der schwersten Aufgaben unseres Lebens, aber auch die heilendste.

2 Kommentare:

  1. ich kenn das.es ist traurig,das zuzugeben zu müssen, aber sehr viele leute aus meinen freundes-und bekanntenkreis tun das. ich find das wirklich ne ganz arg schlechte seite im menschen aber ich muss auch sagen, die einsicht bzw. die akzeptanz kommt wahrscheinlich bei den meisten erst, wenn sie selbst mal in situationen waren, in denen sie gemerkt haben, wie es ist,wenn andere vorschnell über dich urteilen. ich glaub erst dann überdenken die meisten ihr verhalten nochmals...so wie du zum beispiel :)

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  2. Liebe Kristin, ja, da hast Du Recht. Ich denke wir sind alle den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigt, als uns Urteile über dies und das zu bilden - was ja auch sehr menschlich und vollkommen ok ist. Dennoch sollten wir ganz bewusst darauf achten, wie, wann und warum wir das tun. Urteile zu überdenken und zu hinterfragen ist glaube ich sehr wichtig, um das Miteinander friedlicher gestalten zu können. Aber wie immer...leichter gesagt als getan:-)

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