6. Juni 2012

Selbstfürsorge - Ein erster Schritt

Um in das Thema Selbstfürsorge einzusteigen, stelle ich mir zunächst erst einmal die Frage, was 'Selbstfürsorge' als Wort für mich überhaupt bedeutet... Also erst einmal eine Definition aufstellen:

Selbstfürsorge ist in meinen Augen ein Prozess, der ein ganzes Leben anhält, ein Konzept, das einen Menschen unter Umständen ein ganzes Leben lang fordern, manchmal vielleicht sogar überfordern kann. Selbstfürsorge bedeutet, mir meiner Selbst, meiner Bedürfnisse gewahr zu werden, mein Leben aktiv zu gestalten...immer und immer wieder...von Tag zu Tag.

Im Grunde fängt Selbstfürsorge dabei an, nicht das gesunde Essen zu vergessen, auch wenn der Alltag immer mehr und mehr an Stress zunimmt, auch mal Nein zu sagen, wenn ich merke, dass ich einfach nicht mehr kann...ob es nun Freunde, Familie oder der Arbeitgeber ist, der einem etwas abverlangt, mich genügend zu bewegen, obwohl ich vielleicht meine, dazu nicht genügend Zeit zu haben...und so weiter.

Selbstfürsorge ist eine Frage der Prioritätensetzung. 

Ich behaupte mal, dass die meisten Menschen in unserer Kultur, zu denen auch ich gehöre, ganz groß darin sind, sich selbst zu vergessen oder gar ganz gewollt und wehement die Zeichen des Körpers und auch der Psyche zu missachten.

Der erste Schritt zu einer besseren Selbstfürsorge ist meiner Meinung nach, die eigenen Bedürfnisse überhaupt erst einmal wahrzunehmen - denn selbst das gelingt vielen Menschen nicht besonders gut.

Das Stichwort hier lautet Achtsamkeit. Wikipedia erkennt die Wurzel der Achtsamkeits-Theorie im Buddhismus:

Im Buddhismus hat die Achtsamkeit (Pali: sati; Sanskrit: smṛti स्मृति ) einen zentralen Stellenwert:

Achtsam sein bedeutet, ganz in der Gegenwart, im Hier und Jetzt zu sein und sich seiner Gefühle, Gedanken und Handlungen in jedem Augenblick voll bewusst zu sein (reine Wahrnehmung der Fülle, die sich im Augenblick bündelt, ohne sie zu beurteilen, einfach nur als Zeuge in sich ruhend). Buddhisten üben sich in Achtsamkeit vornehmlich durch Meditation. Buddhistische Meister betonen die Wichtigkeit, Achtsamkeit zu einer das ganze Leben prägenden und durchdringenden Geisteshaltung zu machen. Die Lehre von den vier Grundlagen der Achtsamkeit (Achtsamkeit auf den Körper, die Empfindungen, den Geist und die Geistobjekte) wird im Mahāsatipatthāna Sutta (inhaltsgleich Satipatthāna Sutta), der Lehrrede von den Grundlagen der Achtsamkeit, ausführlich dargelegt. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeit)

Vielleicht ist das jetzt also der erste Schritt zu mehr Selbstfürsorge: Erkennen, wie meine Bedürfnisse aussehen - durch Achtsamkeit.

Wie werde ich achtsam? Ich muss nicht gleich zu einem Meditationskurs gehen denke ich...vielleicht reicht es zunächst auch, mir pro Tag ganz bewusst 10 oder 15 Minuten Zeit zu nehmen und in mich hineinzuhören - Welche Geräusche nehme ich wahr, welche Gerüche? Wie fühlt sich mein Körper an, jeder einzelne Teil? - Bis hin zu - Was würde mir heute gut tun? Wie kann ich mich heute mir selbst liebevoll zuwenden?

Die Idee dahinter ist, dass diese Art und Weise, sich selbst und seiner Welt Achtsamkeit/Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, sich mit der Zeit in einen Automatismus verwandelt.

2 Kommentare:

  1. Wieder mal - ein schöner Artikel von dir. Find ich toll, dass du das Thema Selbstfürsore auch wirklich so konkret angehst. Hm, ja, es so lange tun, bis sich ein gewisser Automatismus einstellt...das ist gar nicht so leicht, aber sehr lohnend, denke ich.
    LG!

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  2. Vielen Dank...das mit dem Automatismus ist erst mal nur eine Theorie...oder eine Hoffnung, weil es, um ehrlich zu sein, wirklich schwer für mich ist, mir Zeit für mich zu nehmen, ähnlich wie mit dem Sport oder mit dem Lernen. Einmal angefangen merkt man, dass es einem gut tut. Nur dieses ANFANGEN macht mir des Öfteren das Leben schwer:-)

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