14. Mai 2012

Was wir sind!

"Was wir zutiefst sind, ist zeitlos. Es erscheint nur in Zeit und Form." Willigis Jäger

Und es erscheint in Zeit und Form, um uns die Möglichkeit zu geben, die Erfahrung von Separation machen zu können - sagen zu können: Das ist das Hier und das ist das Dort, das bist Du und das bin Ich, das war früher, das ist heute, das ist morgen etc.

Um etwas erfahren zu können, als das was es ist, benötigen wir Menschen immer auch die Erfahrung des Gegenteiligen, dessen, was wir eben nicht sind, denn wenn ich davon ausgehe, dass wir in diesem Körper nur zu Gast und in Wirklichkeit eine Einheit sind, zeitlos, grenzenlos und vollkommen, dann ist eine Erfahrung, ein Erleben meiner Selbst, nur in dieser Form, als Mensch, möglich.

“Ich bin nicht Materie, die eine spirituelle Erfahrung macht. Ich bin ein spirituelles Wesen, das diese menschliche Erfahrung macht." (Willigis Jäger)

Für mich stellt sich hier die Frage: Wenn wir all das, was uns umgibt und was wir sind in dieser Welt, selbst erschaffen....wenn das Leben uns auf diese Weise die Möglichkeit schenkt, erfahren bzw. erleben zu können...ob im positiven oder im negativen (obwohl auch das ja wieder eine sehr subjektive Frage der Definition ist), wie kann ich es schaffen, mich von den Illusionen zu distanzieren...beispielsweise in subjektiv als besonders verheerend empfundenen Situationen? 

Kann ich es irgendwie hinbekommen, mich in solchen Momenten auf das zeitlose 'Ich' zu konzentrieren, von dem Willigis Jäger spricht, um den Erlebnissen und Veränderungen, die sich im Leben ereignen, ihren Schrecken zu nehmen?

2 Kommentare:

  1. Eine spannende Frage. Mir gelingt es auch nicht immer, nein, bei Weitem nicht. Aber gelegentlich. Vielleicht ist das auch so eine Art Prozess, in dessen Verlauf wir es immer ein Stückchen mehr schaffen, diesen inneren Kern zu spüren, um dann irgendwann in ihm ruhen zu können, oder zumindest ein Teil von uns, auch wenn wir weinen und unsagbar traurig sind. Das ist die Erfahrung, die ich gelegentlich mache - dass ich spüre, dass es selbst in emotional sehr grenzwertigen Situationen einen Teil meines Selbst gibt, der in diesem Kern ruht. Manchmal gelingt es mir aber auch gar nicht - aber immerhin öfter als früher. Immer ein bisschen besser. Und ich glaube, wichtig ist nur, dass wir uns diese Fragen überhaupt stellen - genau diese Fragen, die du hier stellst, damit wir uns über Dinge bewusst werden können, damit unser Inneres, unser Sein neue Anstöße erhält, um sich zu entwickeln. Vielleicht sind wir nur zu ungeduldig, vielleicht passiert der Rest von alleine? Und: Annehmen, das kommt mir gerade in den Sinn.Die Wertung rausnehmen aus allem, was passiert. (Aber ich weiß, dass das oft sehr schwer ist.) Oder...was meinst du dazu?
    Liebe Grüße! :-)

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  2. Hallo liebe Meike, das ist doch eine gute Erfahrung, dass es Dir immer ein Stückchen mehr gelingt. Bei mir selbst kann ich das eigentlich gar nicht so genau sagen. Ich bin unglaublich ungeduldig und will immer alles sofort...natürlich ist es aber ein Prozess, wie Du richtig sagst. Ich lese grade ein Buch, das sich um dieses Thema dreht...wie kann ich mich besinnen, ruhig sein, in Zeiten der Unruhe. Dort gibt es auch ein Kapitel, das sich darum dreht, die Wertung aus den Dingen herauszunehmen, also im Grunde um den Unterschied zwischen der ersichtlichen Wahrheit und der vorgestellten Wahrheit, die im Gegensatz zu ersterem nicht auf dem beruht, was tatsächlich beobachtbar ist, sondern auf dem, was man mit einer bestimmten Sache verbindet...Danke für Deine Gedanken zu dem Thema!

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