Zunächst konnte ich gar nicht so genau sagen, wie ich den Film finden sollte.
Er brachte eine Saite in mir zum Klingen, die sowohl Abwehr gegen diese bedingungslose Radikalität, als auch Empathie und Mitgefühl für diesen sich zur Wehr setzenden jungen Mann erzeugte...
'Into the wild' ist die Verfilmung des Lebens von Christopher McCandless aus dem Jahre 2007 (Regisseur: Sean Penn/ Gleichnamiges Buch von Jon Krakauer/Hauptrolle: Emile Hirsch), der sich nach seinem Studienabschluss 1990 dazu entscheidet, auszusteigen, sein altes Leben hinter sich zu lassen und vollkommen frei zu leben. Seine jüngere Schwester und seine besorgten Eltern lässt er in Viginia zurück, ohne sie über seinen Verbleib zu informieren. Er tritt eine Reise quer durch die USA an, ganz ohne Geld (die angesparten 24.000 Dollar spendet er einer sozialen Organisation) und mit spärlichem Gepäck, während der er auf verschiedene Menschen trifft, deren Leben er gleichsam bereichert und in Frage stellt. Dem einen ist er ein Sohn, der anderen ein Vorbild und Freund, ein Rebell, der sich der konventionellen Lebensweise der Amerikaner zur damaligen Zeit in außerordentlich mutiger Weise entgegenstellt.
Sein Ziel, so stellt sich schnell heraus, ist Alaska - ein Ort, der für ihn Freiheit und ein Leben in unberührter Wildnis darstellt. Nach zwei Jahren, in denen er durch die USA reist, beginnt 1992 seine Reise zu diesem Ziel. Dort angekommen findet er einen verlassen Bus, in dem er sich häuslich, so gut dies eben möglich ist, einrichtet. Er ernährt sich zunächst von Vögeln, Eichhörnchen und Pflanzen unterschiedlicher Art. Als er nach ca. 3 Monaten beschließt, den Bus zu verlassen, da das Nahrungsangebot zu spärlich wird, sieht er sich einem reißenden Fluss gegenüber gestellt, den er einige Wochen zuvor noch hatte problemlos überqueren können, der sich jedoch in der Zwischenzeit durch die Schneeschmelze vervielfacht hat.
Resigniert kehrt er zu seinem Bus zurück... und hier wird es spannend. Für die, die sich den Film noch anschauen oder das Buch lesen möchten, verrate ich das Ende hier erst einmal nicht.
Ob er überlebt oder nicht, ist im Grunde für den Film auch nicht wichtig. Wichtig ist die Einsicht, dass Glück nur dann wertvoll ist, wenn man es teilt.
Bei mir hinterließ vor allem die Frage nach dem Grund seiner umfassenden Rebellion einen bitteren Nachgeschmack. War das Gefühl des 'Getrennt-seins' von der Natur, wahren Werten etc. so groß, dass er beschlossen hat, alles aufzugeben und sich solcher Gefahr auszusetzen? Was treibt solche Menschen an, auszusteigen?