31. Oktober 2012

Into The Wild - Die Geschichte eines Aussteigers

Zunächst konnte ich gar nicht so genau sagen, wie ich den Film finden sollte. Er brachte eine Saite in mir zum Klingen, die sowohl Abwehr gegen diese bedingungslose Radikalität, als auch Empathie und Mitgefühl für diesen sich zur Wehr setzenden jungen Mann erzeugte...

'Into the wild' ist die Verfilmung des Lebens von Christopher McCandless aus dem Jahre 2007 (Regisseur: Sean Penn/ Gleichnamiges Buch von Jon Krakauer/Hauptrolle: Emile Hirsch), der sich nach seinem Studienabschluss 1990 dazu entscheidet, auszusteigen, sein altes Leben hinter sich zu lassen und vollkommen frei zu leben. Seine jüngere Schwester und seine besorgten Eltern lässt er in Viginia zurück, ohne sie über seinen Verbleib zu informieren. Er tritt eine Reise quer durch die USA an, ganz ohne Geld (die angesparten 24.000 Dollar spendet er einer sozialen Organisation) und mit spärlichem Gepäck, während der er auf verschiedene Menschen trifft, deren Leben er gleichsam bereichert und in Frage stellt. Dem einen ist er ein Sohn, der anderen ein Vorbild und Freund, ein Rebell, der sich der konventionellen Lebensweise der Amerikaner zur damaligen Zeit in außerordentlich mutiger Weise entgegenstellt.

Sein Ziel, so stellt sich schnell heraus, ist Alaska - ein Ort, der für ihn Freiheit und ein Leben in unberührter Wildnis darstellt.  Nach zwei Jahren, in denen er durch die USA reist, beginnt 1992 seine Reise zu diesem Ziel. Dort angekommen findet er einen verlassen Bus, in dem er sich häuslich, so gut dies eben möglich ist, einrichtet. Er ernährt sich zunächst von Vögeln, Eichhörnchen und Pflanzen unterschiedlicher Art. Als er nach ca. 3 Monaten beschließt, den Bus zu verlassen, da das Nahrungsangebot zu spärlich wird, sieht er sich einem reißenden Fluss gegenüber gestellt, den er einige Wochen zuvor noch hatte problemlos überqueren können, der sich jedoch in der Zwischenzeit durch die Schneeschmelze vervielfacht hat. 

Resigniert kehrt er zu seinem Bus zurück... und hier wird es spannend. Für die, die sich den Film noch anschauen oder das Buch lesen möchten, verrate ich das Ende hier erst einmal nicht. 

Ob er überlebt oder nicht, ist im Grunde für den Film auch nicht wichtig. Wichtig ist die Einsicht, dass Glück nur dann wertvoll ist, wenn man es teilt. 

Bei mir hinterließ vor allem die Frage nach dem Grund seiner umfassenden Rebellion einen bitteren Nachgeschmack. War das Gefühl des 'Getrennt-seins' von der Natur, wahren Werten etc. so groß, dass er beschlossen hat, alles aufzugeben und sich solcher Gefahr auszusetzen? Was treibt solche Menschen an, auszusteigen? 

30. Oktober 2012

In einer anderen Person...

'Wenn ich in einer anderen Person das lieben kann, was ich in mir selbst hasse, kann ich damit anfangen, es auch in mir selbst zu lieben.' (Alanis M.)

Ist das so? Kann die Liebe für oder das Annehmen eines Aspektes einer anderen Person wirklich dazu führen, dass ich diesen Aspekt auch in mir selbst annehmen, ja sogar lieben kann? Kann die Liebe in mir für einen anderen Menschen einen Zugang zu mir selbst schaffen?

Wenn ich meine, sagen wir mal 'Sucht nach Anerkennung', wirklich verabscheue, sie aber in einem anderen in liebevoller Weise betrachten und annehmen kann, kann ich das das auch bei mir selbst? Gibt es da valide Beispiele, Erfahrungswerte? Eine spannende Frage.

Quelle Bild: Privat

24. Oktober 2012

Berufung


Was ist eine Berufung? Etwas, zu dem ich berufen, gerufen werde? Etwas, das als zunächst verschwommene, sich windende Wolke über mir schwebt, bis ich bereit bin, ihren wahren Inhalt zu erkennen? Was ist dieses Etwas, zu dem es mich zieht und dessen Kontur sich mir nicht offenbaren will?

Es gibt Momente, so rar und doch so erhaben, in denen mir vollkommen klar ist, wozu mich dieses Leben ruft. Leider verweilen sie nur allzu selten, um einen genaueren Einblick zu gewähren. Diese Momente des Erwachsens, diese kleinen Augenblicke sind es, die mich am Ball halten, die es mir zwar erlauben, eine Weile still zu stehen, aufzutanken, zu refektieren, nur um mich weiter voran zu  treiben und nicht zur Ruhe kommen zu lassen – Lebensenergien in ihrer aufmüpfigsten Form.

Zwei wilde Waldelfen, die singend um ein Feuer tanzen. Die eine geht in ihrer Euphorie für den Augenblick auf, sicher der Quelle an Kreativität, sicher dessen, was da kommen mag. Die andere genauso kraftvoll in ihrer Energie, zweifelnd und strauchelnd, die Arme verschränkend und mit den Augen rollend. Sie tanzen und geben keine Ruhe, eine wie die andere – beide in ihrer Natürlichkeit, in ihrer unumstrittenen Berechtigung zu sein.

Wie können sie zusammen finden? Diese Frage stellt sich mir an einem sonnigen Herbstnachmittag im Oktober, an dem die farbigen Blätter und der Winkel, in dem die Sonne durch die Äste scheint allein schon eine Offenbarung sind. 

21. Oktober 2012

Freude

"Doch Sie haben Unrecht wenn sie denken, die Freude im Leben würde hauptsächlich aus menschlichen Beziehungen erwachsen. 

Gott hat sie überall um uns herum angelegt. 

Sie steckt überall drin, in allen Dingen, die wir fähig sind zu erfahren. Die Menschen müssen nur ihre Sichtweise auf diese Dinge verändern." 

(Zitat - Into the wild, 2007; Quelle Bild: http://twscritic.files.wordpress.com/2012/03/into-the-wild-2007.jpg)

18. Oktober 2012

Willkommen liebe Wut

Ich habe mich dazu entschieden, mit meinen negativen Gefühlen Frieden zu schließen. Und das ist nicht alles - ich schließe nicht nur Frieden, ich heiße sie herzlich willkommen, jedes einzelne von Ihnen, ich suhle mich in ihrer Schwerfälligkeit, ihrer Depression, in ihrer Ungerechtigkeit und Ignoranz. Ich mache es ihnen leicht, mich rum zu kriegen, mich in ihren Bann zu ziehen...ich koste sie aus.

Ja, das habe ich beschlossen bei vollem Bewusstsein, nicht betrunken, nicht verwirrt. 

Mein Beweggrund?

Ich habe ihren Wert erkannt. Ich verdränge sie nicht, um ihnen den Raum zu geben, sich in meinem Inneren noch weiter auszubreiten als unbedingt nötig. Ich fühle sie durch...bis zu ihrer Basis, ihrem tiefsten Punkt. Negative Gefühle haben einen Boden, sie reichen nicht bis ins Unendliche...einmal in ihrer Vollständigkeit durchgefühlt tendieren sie sogar dazu, ganz zu verschwinden.

Gehören sie nicht mit zum Leben, wie alles das zwei Seiten hat in unserer wunderbaren Dualität? Sollte ich den Ängsten, der Wut, dem Neid und der Eifersucht nicht genauso wertschätzend gegenübertreten, wie ich es auch der Freude, der Liebe und allen anderen positiven Gefühlen gegenüber tue? Ohne das eine könnte das andere doch gar nicht in seine Gänze erfahren werden, könnte die Freude nicht so ausgekostet werden, ich es liebe zu tun. 

An dieser Stelle erinnere ich mich an das Zitat (ich weiß nicht, von wem es stammt, aber es hat mich schon aus so manchem tiefen Loch befreit): 'Ist die Nacht am schwärzesten, ist der Tag am nächsten.' Wie wahr!

Wir sollten sie alle mehr schätzen, ihnen Raum geben und ihnen dadurch ein wenig Würde verleihen. Und plötzlich zerplatzen sie, wie in den Himmel steigende Seifenblasen. Lasst uns alle zugeben: 'Ja, ich bin neidisch, ich bin aggressiv und wütend und unglaublich traurig!' Und lasst uns näher zusammen rücken in diesen schweren Zeiten!

Quelle Bild: http://www.vfa.de/static/generated/3136-depression-einsamer-mann.jpg

17. Oktober 2012

American Beauty

'Ich habe ständig gehört, dass in der Sekunde, bevor du stirbst, dein ganzes Leben vor deinen Augen abläuft. Zunächst einmal, ist jene Sekunde gar keine Sekunde, sie zieht sich ewig hin, wie ein Meer aus Zeit. Ich sah, wie ich im Pfadfinderlager auf meinem Rücken lag und Sternschnuppen beobachtete ... und wie gelbes Laub von den Ahornbäumen fiel, die unsere Straße säumten ... oder die Hände meiner Großmutter und wie ihre Haut wie Papier wirkte ... und das erste Mal, als ich den brandneuen Firebird von meinem Cousin Tony bestaunte ... und Janey und Janey ... und Carolyn ... 

Eigentlich könnte ich ja ziemlich sauer darüber sein was mir widerfahren ist, aber es fällt mir schwer wütend zu bleiben, wenn es so viel Schönheit auf dieser Welt gibt!

Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen - doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf, ich sollte mich entspannen und aufhören, zu versuchen, die Schönheit festzuhalten. Dann durchfließt sie mich wie Regen und ich kann nichts empfinden außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen kleinen Lebens.' 

(Aus: American Beauty, 1999, Sam Mendes)

15. Oktober 2012

Wie beim ersten Mal

Ich habe lange nicht mehr so bei einem Film lachen können, wie bei 'Wie beim ersten Mal' von David Frankel, der vor wenigen Tagen neu in die Kinos kam. Die beiden Hauptdarsteller Meryl Streep (die ich übrigens abgöttisch liebe) und Tommy Lee Jones verkörpern ihre Rollen gekonnt - sie mimt die frustrierte Hausfrau, die ihren Mann nach 30 Jahren der Ehe zu einer Paarberatung schleift, er spielt den griesgrämigen Ehemann, der nicht sonderlich daran interessiert ist, seinen routinierten Lebensstil zu brechen. 

Der Film dreht sich im Wesentlichen um die Frage, was bleibt in einer Liebesbeziehung, wenn alle Träume gelebt, alle Ziele verwirklicht und alle Höhen bzw. Tiefen durchwandert sind? Was bleibt, wenn man meint, sich zu kennen, wie die eigene Westentasche, wenn alle Geheimnisse verraten und alles Mysteriöse verschwunden ist? Was bleibt?

Diese Frage stellt sich auch Kay, die sich in ihrer Beziehung mit Arnold zunehmend unwohl fühlt und sich den alten Schwung in der Partnerschaft zurück wünscht. Als ihr nun eines Tages ein Flyer von einem Paartherapeuten in Maine in die Hände fällt, ist die Sache für sie klar und sie bucht eine Woche Intensiv-Therapie. Obwohl sich Arnold zunächst mit allen Mitteln gegen die Reise stellt, lässt er sich letzten Endes doch mehr oder weniger darauf ein. Er begleitet Kay nach Maine. Dort angekommen beginnt eine, zumindest für den Zuschauer, sehr humorvolle Abfolge von Therapiesitzungen, bei denen mal der eine, mal die andere wutschnaubend oder völlig verzweifelt den Sitzungsraum verlässt. 

Ob sie am Ende wieder zueinander finden, bleibt ein Geheimnis...

Auch wenn die Hauptakteure einige männlich und weibliche Attribute stark stereotypisieren, tun sie dies doch mit einer großen Portion Humor und in ihrer ihnen ganz eigenen Feinsinnigkeit. Eines wird dem Zuschauer schnell klar - so viele Unterschiedlichkeiten diese beiden Menschen auch trennen, eines verbindet sie doch: Ihre Liebe zueinander. In den Figuren kann sich wahrscheinlich jedes Paar, das schon ein paar Jahre zusammen ist, zumindest ein wenig wiederfinden. 

Ich liebe solche Filme!

Quelle Bild: http://www.filmkritiker.com/wp-content/uploads/wie-beim-ersten-mal-film-bild01.jpg

14. Oktober 2012

Wendepunkte


Er hatte gerade die Kühlschranktür geöffnet, als ihm ein Gedanke in den Sinn kam, der schon einige Male erfolglos versucht hatte, sich ihm aufzudrängen, den er aber immer wieder in den Hintergrund geschoben hatte – ‚Bist Du ehrlich zu Dir selbst?‘

Er versteckte sich und die Veränderung, die sich nun bereits seit einiger Zeit in seinem Inneren ereignete, doch warum, das hatte er sich schon oft gefragt. Er war mittlerweile 37 Jahre alt und ein gestandener Mann.

Die Menschen wussten, was sie von ihm zu halten hatten, viele schauten gar zu ihm auf. Er fühlte sich sicher in seiner Rolle als knallharter Geschäftsmann, fürsorglicher, wenn auch nicht sonderlich oft anwesender Familienvater und zielstrebiger Marathonläufen…Mitläufer? War es nicht in Wahrheit, das, was er war? Ein Mitläufer, ein Heuchler, ein Hans und Franz? Völlig erledigt von seinen Wettläufen gegen die Zeit, gegen die Mitstreiter und mittlerweile auch Mitstreiterinnen, die ihm den Thron versuchten abtrünnig zu machen?

War das der Lebensinhalt, den er sich ausgesucht hatte? War es das, was sein Leben beherrschte? Oder Konnte er noch einmal wählen? Konnte er sich erneut entscheiden? Würde das alles ändern, den Fokus verschieben, die Liebe festhalten?

Er schloss die Kühlschranktür, leise und langsam, ohne etwas herausgenommen zu haben, um den Gedanken nicht zu verscheuchen, ihn dieses Mal nicht wieder wegzudrängen als sei er niemals da gewesen. Er drehte sich um, als seine Frau gerade den Raum betrat und fragte: ‚Glaubst Du wirklich, wir könnten Eins sein?‘

Überrascht antwortete sie: ‚Wann hast Du angefangen, daran zu zweifeln?‘

11. Oktober 2012

Um die Melodie zu hören

Dieser kleine Ausschnitt aus dem Buch 'Noch eine Runde auf dem Karussell' von Tiziano Terzani, mitten im Himalaya-Gebirge, lässt mich immer wieder aufs Neue aufhorchen und lauschen:

...Und dort oben, mit dem Herzen so leicht, wie ich es zuvor nie erlebt hatte, ohne Wünsche, ohne Ziele in einem immensen inneren Frieden, sah ich die erste Sonne des neuen Jahrtausends aufgehen wie die erste Sonne der Schöpfung, während einige der höchsten Gipfel der Erde aus einer kosmischen Dunkelheit langsam Gestalt annahmen und in einem rötlichen Licht zu erstrahlen begannen, wie um neue Hoffnung zu schenken im ewigen Kreislauf des Werdens und des Vergehens. Nie zuvor hatte ich die Götter so nahe gefühlt.

Über Wochen und Monate, mal in einer wärmenden Frühlingssonne, mal mit meterhohem Schnee vor der Tür und Steineichen und Rhododendron wie erstarrte Eisriesen davor, war ich Gast eines über achtzigjährigen hoch gebildeten Inders, der in seinem ganzen Leben nichts anderes getan hatte, als über den Sinn des Lebens nachzudenken. Ein Mann, der alle großen Meister seiner Zeit getroffen hat und nun dort oben in der Einsamkeit lebt, in der Überzeugung, dass es nur einen wahren Meister gibt: jenen, den jeder Mensch in sich trägt. Wenn des Nachts die Stille so vollkommen ist, dass sie zu dröhnen scheint, steht er auf, entzündet eine Kerze und setzt sich ein paar Stunden lang davor.

Wozu? - 'Um zu versuchen, ich selbst zu sein', hat er mir einmal geantwortet. 'Um die Melodie zu hören.'

Wenn er hin und wieder nach seinem Nachmittagsspaziergang im Wald auf den Spuren des Leoparden, der ihm eines Nachts seinen Wachhund gerissen hatte, die Holzstufen zu meiner Unterkunft erklomm, erwärmte ich auf einem kleinen Gaskocher Wasser aus unserer nahen Quelle und bereitete zwei Tassen von dem chinesischen Tee zu, den ich immer dabei habe.

'Alle Kräfte, sichtbare und unsichtbare, fassbare und unfassbare, männliche und weibliche, positive und negative, alle Kräfte des Universums haben das ihre dazu beigetragen, dass wir beide in diesem Moment hier vor dem Kaminfeuer zusammen sitzen und Tee trinken', erklärte er und brach dann in ein Lachen aus, das allein schon eine Freude war... (Tiziano Terzani, Noch eine Runde auf dem Karussell, Vom Leben und Sterben, 2007, S. 29f.)

10. Oktober 2012

Mach Deinen Blog Co2-neutral!

Heute habe ich auf dem Blog ÖkoLife folgenden Button gefunden:  
 





Ich habe mir direkt mal die dazugehörige Seite angeschaut und bin auf eine Aktion namens 'Mein Blog ist Co2-neutral! von 'Mach's Grün' gestoßen. Für den, der mit seinem Blog bei dieser Aktion mitmacht, wird ein Baum gepflanzt, um die Co2-Emission, die der Blog produziert zu neutralisieren. 

Alles, was man machen muss, um an dieser Aktion teilzunehmen ist dies:

1. Einen kurzen Blogeintrag zu der Aktion verfassen
2. Den 'Co2-neutral'-Button auf dem eigenen Blog integrieren
3. Eine E-Mail mit dem Link zum Blogeintrag an CO2-neutral@kaufda.de senden
4. 'Mach's Grün' pflanzt einen Baum für Deinen Blog

Hier findet ihr weitere Informationen zu der Initiative! - Auf der Seite gibt es auch noch einige andere Ideen und Informationen zum Thema - beispielsweise kann man Sticker für den Postkasten bestellen, die verhindern, dass zu viel Werbung eingeworfen wird und somit Papier gespart werden kann. 

Ich finde, das ist wirklich eine tolle Idee und so einfach mitzumachen. Wir wissen alle, dass es viel mehr braucht, um die Co2-Emission wirklich merklich zu verringern - aber ein Anfang ist ein Anfang. 

Viel Spaß beim Durchschauen!

Quelle Bild: http://www.kaufda.de/umwelt/co2-neutral/

9. Oktober 2012

Glutenfreie Pfannkuchen - die Besten!

Ich habe mich lange schwer damit getan, wirklich GUTE Apfel-Pfannkuchen zu backen, die ohne Gluten auskommen. Genau das gleiche Problem hatte ich bei Waffeln und einigen Kuchenteigen. Die Konsistenz des Teiges hat es nie zu einem normalen Level geschafft...zu flockig, zu flüssig etc. Jeder, der mit Zöliakie lebt, wird wissen, wovon ich spreche. Doch die Industrie der glutenfreien Produkte hat sich weiterentwickelt und Mehlmischungen hervorgebracht, mit denen sich wirklich etwas anfangen lässt. 

Bis vor ein paar Monaten konnte ich noch nicht einmal Eier und Milch hinzufügen, weil ich die leider auch nicht vertragen habe. Zur Not kommt man also auch mit Ersatzstoffen wie beispielsweise Soja- oder Reismilch bzw. Eiersatz aus) Jetzt, wo das jedoch wieder möglich ist, kommen diese hier wöchentlich auf den Tisch - ganz einfach in weniger als 15 Minuten :

Für ca. 4 glutenfreie Pfannkuchen nehme man:

- 200 Gramm Mehl (am Besten gelingt es mir mit  dem Universalmehl von Glutano, es gibt aber auch ein Pendant von Schär - preislich nur geringe Unterschiede)
- 200 ml Milch (oder auch Soja- bzw. Reismilch)
- 50 ml Sprudelwasser
- 2 Eier (oder Eiersatz)
- 1/2 Päckchen Vanille-Zucker
- 1 Apfel

Es kommen alle Zutaten, bis auf die Eier und der Apfel in eine Rührschüssel und werden vermengt. Bei den Eiern wird das Eiweiß vom Eigelb getrennt und aufgeschlagen. Danach kommt beides mit in die Schüssel. Nach erneutem Durchrühren lässt man den Teig ca. 5 Min. stehen, bis kleine Bläschen entstehen. In der Zwischenzeit kann schon mal der Apfel in kleine Scheiben geschnitten werden. Sobald man nun den Teig in die Pfanne gegossen hat, können die Apfelscheiben daraufgelegt werden...und fertig ist der Pfannkuchen. Einen geschmacklichen Unterschied zwischen einem Pfannkuchen, der mit 'normalem' Mehl gemacht wurde und diesem hier, habe ich nicht festgestellt.

Guten Appetit!

7. Oktober 2012

Best Exotic Marigold Hotel - absolut sehenswert

Ein außergewöhnlich herzerwärmender Film von Regisseur John Madden basierend auf dem Roman 'These Foolish Things' (2004) von Deborah Moggach.

'Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.' (Sonny, Dev Patel) ist wohl das leitende Zitat aus dem Film 'Best Exotic Marigold Hotel'. 

Dev Patel, bekannt aus dem im Jahr 2008 erschienenen Film 'Slumdog Millionär' von Danny Boyle, spielt den Leiter eines Hotels in Jaipur (Indien), der noch recht jung bereits in erheblichen finanziellen Nöten steckt und dem die Schließung seines geliebten, mit Herzblut geführten Hotels, nah bevorsteht. 

Als sich nun sieben englische Senioren anmelden, ist er überglücklich und beschließt, ihnen die schönste Zeit ihres Lebens zu bereiten. Evelyn, Muriel, Norman, Douglas, Graham und Madge sind aus ganz unterschiedlichen Beweggründen zu dieser Reise aufgebrochen und begegnen der sich ihnen gebotenen Situation in Indien mit ebenso unterschiedlichen Reaktionen - Humor, Verbitterung, Liebe, Angst...von allem ist etwas dabei.

Jeder von Ihnen versucht auf seine ihm ganz eigene Art und Weise mit seiner Lebenssituation fertig zu werden und stößt in Indien auf Menschen, die ganz verschiedene, mit all ihrer Berechtigung existierende Perspektiven auf das Leben, seine Freuden und auch Ungerechtigkeiten, demonstrieren.

Die Charaktere sind eigenwillig und mit einer hohen Sensibilität gezeichnet. Der Autor hat hier wirklich wunderbare Arbeit geleistet.  Auch die Landschaftsaufnahmen und das Leben in Indien wird, soweit ich es beurteilen kann, authentisch skizziert. 

In mir rief der Film die jähe Erinnerung daran wach, welche Wunder das Leben zu bieten hat, wenn man sich nur darauf einzulassen vermag. Diesen durch und durch lebensbejahenden Film kann ich nur wärmstens empfehlen. 


Weitere Quelle: www.wikipedia.de

6. Oktober 2012

Grenzen

Marlen mochte ihre Welt, keine sollte in sie eindringen, keiner sollte sie berühren. Und immer wenn es dennoch und ganz ohne ihren Willen geschah, war sie bestürzt über die verheerenden Auswirkungen in ihrem Inneren. Sie war eine Separatistin, Grenzen waren ihr alles, durch sie fühlte sie sich selbstbewusst, unabhängig und frei.

Er brüllte sie an in einer Lautstärke und Intensität, die sie von ihm nicht gewohnt war. Seine scheinbar unumstößliche Ruhe und Besonnenheit hatten ihr schon so manches Mal die Nerven geraubt. So viel Zurückhaltung musste ihn ganz wild machen dachte sie, die es nicht gewohnt war, mit ihrer Meinung zu den Dingen hinterm Berg zu halten.

Nun war jedoch scheinbar auch ihm das Fass übergelaufen, die Hutschnur geplatzt...
'Deine Grenzen machen Dich nicht freier...oder unabhängiger oder was auch immer du dir von ihnen versprichst. Sie engen dich ein und mich noch dazu. Deine Rechthaberei, deine Begrenzung zu allen Seiten, deine Starrheit, sind der Grund für dein Leid. Wann wirst du das endlich begreifen?'

Sie war erschrocken über diesen plötzlichen Gefühlsausbruch und doch gespannt, wozu er sich entwickeln würde. Beflügelt durch ihre großen, aufgerissenen Augen, kam er erst richtig in Fahrt.

'Es ist nicht alles schwarz oder weiß, richtig oder falsch, so oder so. Wirklich frei bist du, wenn du dich den Dingen öffnest, nicht deiner Bewertung der Dinge, sondern ihrer wahren Natur. Wenn du dich nur ein Stück öffnest, könnten Dinge passieren, die du jetzt noch nicht einmal für möglich hältst. Marlen, diese Dinge sind nicht schwarz oder weiß, sie sind blau, grün und rosa-rot...Das ist ein Geschenk und du kannst es annehmen.'

Sein beherzter Vortrag ließ etwas in ihr ganz weich werden, ganz blau grün und sogar rosa-rot, ganz warm und mutig.

In der plötzlichen Stille breitete sich eine wohlige Verbundenheit aus, die beinahe mit den Händen zu fassen war, so hatte sie sich verdichtet.

'Das klingt aufregend.' antwortete sie nach einiger Zeit und fing an zu lachen...über das ganze sonst so grüblerische, von Denkfalten durchzogene Gesicht...bis er endlich einstimmte.

5. Oktober 2012

Kommunikation

Gerade jetzt, wo ich doch in der letzten Zeit so die Nase voll hatte von Auseinandersetzung, Kontakt, Kommunikation...all dem Zwischenmenschlichen, gerade jetzt wird mir bewusst, welchen Spaß es bringen kann.

Ich habe in den letzten Wochen so viel positive und auch konstruktive Zuwendung erfahren, dass mir der ganze Umfang der Liebe um mich herum erst so richtig bewusst geworden ist.

Ich habe zwar nach wie vor das starke Bedürfnis, alleine zu sein, Zeit für mich zu haben und sie nur mit mir zu verbringen, aber mindestens genauso stark ist der Drang, mich in die Kommunikation zu begeben, in den Kontakt zu anderen Menschen, denn dieser fällt mir gerade so leicht, wie es bisher nur selten der Fall war. Ich habe plötzlich Freude daran, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, mehr von ihnen zu erfahren, ihnen eine Freude zu machen... ich achte ganz bewusst darauf, zuzuhören...so aktiv und abseits meiner eigenen Bewertungsskala oder Landkarte (wie wir im NLP gerne sagen:-) wie nur eben möglich.

'Ein einziges Wort, gesprochen mit Überzeugung in voller Aufrichtigkeit und ohne zu schwanken während man Auge in Auge einander gegenüber steht, sagt bei weitem mehr als einige Dutzend Bogen beschriebenes Papier.' (Dostojewskij)

Ich genieße die Zeit im Verbund meiner Mitmenschen, die schönen Momente in Gruppen, als Teil eines Systems oder auch vieler einzelner Systeme. In rasender Geschwindigkeit entwickeln sich aus dieser Kommunikation Ideen, Kreatives, Möglichkeiten - auch zur Änderung von Standpunkten oder Perspektiven. Kommunikation hält so viele Geschenke für uns bereit...und so viel Liebe, die wir vielleicht niemals für möglich gehalten hätten, die wir uns aberkannt haben, aufgrund fehlenden Selbstbewusstseins, falscher Einschätzungen, einem falschen Selbstbild.

Eine Kommunikation, ein 'Ins Gespräch kommen', ein offenes, tolerantes und liebevolles 'Aufeinander zugehen' kann, wie ich feststellen durfte, doch so einiges verändern.